Viele Oldtimer stehen nicht einfach nur im Museum. Sie werden von ihren Besitzern liebevoll genutzt und wie ein ganz normales Auto, auf öffentlichen Strassen gefahren. Nachteile gegenüber modernen PKWs, zum Beispiel beim Bremsen, sind den Besitzern bekannt. Daher werden diese Fahrzeuge etwas vorsichtiger und meist weit vorausschauend bewegt. Auch der Sicherheitsabstand zum Vordermann ist größer, um diese Nachteile zu kompensieren. Unwissende Lückenspringer können dadurch brenzlige Situationen verursachen.
Es ist schon etwas länger her, als Harald Juhnke für eine Supermarktkette behauptete, dass Geiz geil sei. Nach wie vor gibt es Leute, die suchen unendlich lange, bis sie das billigste Angebot gefunden haben. Das Internet vereinfacht die Suche danach ganz wesentlich. Im Oldtimer-Bereich spielen viele Produzenten notgedrungen mit. Natürlich kann man über optimierte Prozesse und sehr geringe Personalkosten in Billig-Lohn-Ländern einiges einsparen.
Wer rastet der rostet, sagt man. Für Fahrzeugreifen ist langes Stehen ebenfalls äußerst negativ, denn auch das sehr elastische Reifenmaterial, kann mit der Zeit verformt werden.
Besitzer von Oldtimer und Liebhaberfahrzeuge wissen sich zu helfen.
Vor der Winterpause wird der Luftdruck in den Reifen deutlich erhöht. Dadurch reduziert man einseitige Verformung der Pneus. Gut ist, wenn man die Position des Fahrzeuges, öfters verändert, damit so wechselnde Stellen des Reifens belastet werden.
Patina kann wertsteigernd sein.
Es gibt genügend Beispiele von diversen Auktionen. Für fehlerhafte und beschädigte Teile gilt das sicher nicht.
Ein frisch erworbener Morgan Plus 4 soll als Beispiel dienen. Der Wagen ist in einem guten Zustand, auch wenn einige Spuren auf eine intensive Nutzung hinweisen.
Einige dieser Gebrauchsspuren gehen gerade noch als gepflegte Patina durch. Aber eine defekte Uhr, ein Cut im Leder, ein Riss in der Lackierung des Wurzelholz-Bords und „Biss-Spuren" am Holzlenkrad, das ist ganz sicher nicht wertsteigernd.
Es ist jetzt schon über 20 Jahre her, als eine Mercedes S-Klasse beim Zurücksetzen, den Kotflügel unseres Morris Minors eindrückte. Der Kotflügel war hin. Der Lack auch. Es war noch der erste Lack und er war noch gut erhalten. Das er mit den Jahren ein paar Spuren hatten, das war normal. Frisch gewaschen glänzte er wie neu, auch wenn an einigen Stellen die rote Grundierung durch das originale Grau durchschimmerte. Der Lackierer meinte, dass eine partielle Ausbesserung nicht möglich wäre. Auch der Gutachter der Versicherung war der gleichen Meinung. Wir selbst waren hocherfreut, denn wir bekamen eine kostenlose Voll-Lackierung und ein optisch neues Auto.*